Die Industrie 4.0 hat die moderne Fertigungslandschaft revolutioniert und eine Vielzahl von Technologien und Konzepten eingeführt, die die Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen verbessern.
Eine solche innovative Lösung, die sich als treibende Kraft hinter der digitalen Transformation der Fertigung herauskristallisiert hat, ist das “Digital Shopfloor Management”. In diesem Blogartikel werden wir uns eingehend mit diesem spannenden Konzept befassen und herausfinden, wie es Unternehmen dabei hilft, ihre Betriebsabläufe zu optimieren und ihre Ziele in der Ära der Industrie 4.0 zu erreichen.
Was ist Digital Shopfloor Management?
Das Digital Shopfloor Management bezieht sich auf den Einsatz digitaler Technologien und Softwarelösungen zur Überwachung, Steuerung und Verbesserung der Betriebsabläufe auf der Fertigungsebene.
Es ermöglicht Echtzeit-Datenvisualisierung, Kommunikation zwischen Mitarbeitern und Maschinen sowie die effektive Planung und Koordination von Fertigungsprozessen.
Shopfloor-Management ist der Schlüssel zur Verbesserung der Produktivität, Qualität und Effizienz eines Unternehmens.
Digitales Shopfloor Management mit Excel. Macht das wirklich Sinn und welche Alternative gibt es?
Digitales Shopfloor Management mit Excel kann in gewissen Situationen sinnvoll sein, insbesondere wenn es sich um kleinere Betriebe handelt oder wenn die Anforderungen an das Shopfloor Management eher einfach sind. Excel bietet eine gewisse Flexibilität bei der Erstellung von Tabellen und Diagrammen, um Daten zu erfassen und zu analysieren.
Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Excel für das Shopfloor Management. Excel ist in erster Linie ein Tabellenkalkulationsprogramm und wurde nicht speziell für die Anforderungen des Shopfloor Managements entwickelt. Das bedeutet, dass es möglicherweise nicht über die erforderlichen Funktionen und Tools verfügt, um komplexe Prozesse effizient zu verwalten. Darüber hinaus kann es schwierig sein, große Datenmengen zu handhaben und eine Echtzeit-Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen oder Mitarbeitern zu ermöglichen.
Als Alternative zu Excel gibt es spezialisierte Softwarelösungen für das Shopfloor Management, die gezielt für diese Aufgaben entwickelt wurden. Diese Software bietet in der Regel erweiterte Funktionen zur Prozessoptimierung, Echtzeit-Datenanalyse, Berichterstattung und zur Kommunikation zwischen den verschiedenen Ebenen der Organisation. Eine solche Software kann auch die Integration von Leitrechnern ermöglichen, um Prozesse zu überwachen und zu steuern.
Leitrechner sind computergestützte Systeme, die speziell für die Steuerung und Überwachung von Fertigungsprozessen entwickelt wurden. Sie dienen dazu, Maschinen, Anlagen und Produktionslinien zu kontrollieren, Betriebsdaten zu sammeln, zu analysieren und anzuzeigen sowie die Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten des Fertigungssystems zu ermöglichen. Leitrechner sind in der Regel in die gesamte Shopfloor-Management-Software integriert und stellen eine zentrale Schnittstelle für die Steuerung und Überwachung der Produktionsprozesse dar.
Die Vorteile des Digital Shopfloor Management in der Industrie 4.0
- Echtzeit-Überwachung und ‑Steuerung: Durch die Integration von Sensoren und IoT-Geräten in den Produktionsprozess können Unternehmen den Fortschritt, die Qualität und den Zustand von Maschinen und Anlagen in Echtzeit überwachen und bei Bedarf sofort reagieren.
- Effiziente Ressourcenplanung: Das Digital Shopfloor Management ermöglicht eine genaue Ressourcenplanung auf Grundlage von Echtzeitdaten. Dadurch können Unternehmen ihre Produktion optimieren, Engpässe identifizieren und Produktionsausfälle minimieren.
- Mitarbeiterbeteiligung und Zusammenarbeit: Die digitale Plattform des Shopfloor Managements fördert die Interaktion und Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern. Sie können mithilfe von Tablets oder mobilen Endgeräten Informationen austauschen, Probleme besprechen und Lösungen in Echtzeit finden.
- Kontinuierliche Verbesserung: Durch die Analyse der gesammelten Daten können Unternehmen Muster und Trends erkennen, Verbesserungspotenziale identifizieren und kontinuierliche Optimierungsmaßnahmen durchführen, um die Gesamteffizienz und Qualität ihrer Produktion zu steigern.
- Echtzeit-Datenvisualisierung: Digitale Dashboards und visuelle Darstellungen liefern den Mitarbeitern und Führungskräften einen umfassenden Überblick über den aktuellen Status der Produktion, sodass sie fundierte Entscheidungen treffen können.
- Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung): Durch die Analyse von Maschinendaten können Unternehmen vorbeugende Wartungsmaßnahmen durchführen und ungeplante Ausfallzeiten reduzieren.
- Qualitätsmanagement: Mithilfe von Datenanalysen können Qualitätsprobleme frühzeitig erkannt und behoben werden, um Ausschuss zu reduzieren und die Produktqualität zu verbessern.
Digital Shopfloor Management und Digital Twin. Wie passt das zusammen?
Shopfloor-Management bezieht sich auf die effiziente Steuerung und Überwachung der Produktionsprozesse auf der Shopfloor-Ebene, also dort, wo die eigentliche Produktion stattfindet. Es beinhaltet die Planung, Organisation und Kontrolle von Produktionsabläufen, um die Produktivität, Qualität und Effizienz zu optimieren.
Ein Digital Twin (digitaler Zwilling) ist eine virtuelle Darstellung eines physischen Produkts, Prozesses oder Systems. Er besteht aus digitalen Informationen, die das reale Objekt repräsentieren und in Echtzeit aktualisiert werden können. Ein Digital Twin kann verschiedene Aspekte des realen Objekts simulieren, um eine bessere Überwachung, Analyse und Optimierung zu ermöglichen.
Wenn man diese beiden Konzepte kombiniert es, dass ein virtueller, digitaler Zwilling des Shopfloors und seiner Prozesse erstellt wird. Dieser digitale Zwilling kann Daten aus der realen Produktion erfassen, wie zum Beispiel Maschinendaten, Produktionsleistung, Qualitätsmetriken usw. Durch die Verbindung des digitalen Zwillings mit dem realen Shopfloor kann das Management die Produktionsprozesse besser überwachen, analysieren und optimieren. Es ermöglicht eine schnellere Fehlererkennung, bessere Entscheidungsfindung und kontinuierliche Verbesserung der Produktivität und Effizienz auf der Shopfloor-Ebene.
Digitales Shopfloor-Management ermöglicht Echtzeit-Einblicke in Produktionsprozesse und optimiert die Entscheidungsfindung auf operativer Ebene.
Was sind typische KPIs im Digital Shopfloor Management?
Im digitalen Shopfloor Management werden zusätzlich zu den allgemeinen KPIs im traditionellen Shopfloor Management spezifische KPIs verwendet, die auf den Einsatz digitaler Technologien und Datenanalyse abzielen. Hier sind einige typische KPIs im digitalen Shopfloor Management:
- Echtzeit-Monitoring: Dieser KPI misst die Fähigkeit, Echtzeitdaten von Maschinen und Anlagen zu erfassen und zu überwachen. Er zeigt, wie gut das digitale Shopfloor Management in der Lage ist, aktuelle Informationen über Produktionsprozesse, Auslastung, Leistung und Qualität zu liefern.
- Datenqualität: Dieser KPI bewertet die Genauigkeit, Vollständigkeit und Konsistenz der erfassten Produktionsdaten. Eine hohe Datenqualität ist entscheidend, um zuverlässige Analysen und Entscheidungen zu treffen.
- Analysegeschwindigkeit: Dieser KPI misst die Zeit, die benötigt wird, um Daten zu analysieren und Erkenntnisse daraus zu gewinnen. Eine schnelle Analyse ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf Probleme oder Chancen im Produktionsprozess.
- Predictive Maintenance: Dieser KPI misst die Wirksamkeit der vorbeugenden Instandhaltung basierend auf vorausschauenden Analysen. Er zeigt, wie gut das digitale Shopfloor Management in der Lage ist, vorherzusagen, wann Maschinenwartung erforderlich ist, um ungeplante Ausfallzeiten zu minimieren.
- Prozessautomatisierung: Dieser KPI bewertet den Grad der Automatisierung von Produktionsprozessen. Er zeigt, wie viele manuelle Schritte durch automatisierte Systeme ersetzt wurden, um Effizienz und Qualität zu verbessern.
- Mitarbeiterengagement: Dieser KPI misst die Beteiligung und Zufriedenheit der Mitarbeiter im digitalen Shopfloor Management. Er kann beispielsweise anhand von Umfragen, Feedback-Systemen oder anderen Indikatoren gemessen werden und ist wichtig, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter die digitalen Tools und Technologien effektiv nutzen und sich aktiv am kontinuierlichen Verbesserungsprozess beteiligen.