Autor: SE-Team
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In der heuti­gen digi­ta­len Ära, in der Tech­no­lo­gie und Auto­ma­ti­sie­rung eine zentrale Rolle spie­len, hat die Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung eine enorme Bedeu­tung erlangt. Doch warum ist die Erfas­sung von Maschi­nen­da­ten so entschei­dend?

In diesem Tech-Blog werden wir diese Frage beant­wor­ten. Und wir zeigen in 3 Schrit­ten, wie Sie Ihre Maschi­nen­da­ten erfas­sen.

Warum braucht es eine Maschinendatenerfassung in der Industrie 4.0?

Die Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung in der Indus­trie 4.0 umfasst die Erfas­sung und Analyse von Daten, die von verschie­de­nen Maschi­nen und Gerä­ten in einer indus­tri­el­len Umge­bung gene­riert werden. Diese Daten werden genutzt, um Infor­ma­tio­nen über den Zustand der Maschi­nen, den Produk­ti­ons­pro­zess und andere rele­vante Para­me­ter zu gewin­nen.

Neben den offen­sicht­li­chen Vortei­len wie der Über­wa­chung von Maschi­nen­leis­tung und Produk­ti­ons­ab­läu­fen gibt es auch weni­ger offen­sicht­li­che Anwen­dun­gen der Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung, die oft über­se­hen werden. Einige dieser Aspekte sind:

  1. Stei­ge­rung der Effi­zi­enz: Durch die Erfas­sung von Maschi­nen­da­ten werden Betriebs­pro­zesse effi­zi­en­ter gestal­tet, indem beispiels­weise Engpässe erkannt und beho­ben werden.
  2. Verbes­se­rung der Produk­ti­vi­tät: Eine bessere Über­wa­chung von Maschi­nen und Anla­gen trägt dazu bei, dass Produk­ti­ons­pro­zesse schnel­ler und effek­ti­ver ablau­fen.
  3. Reduk­tion von Ausfall­zei­ten: Mithilfe der MDE können Wartungs­ar­bei­ten und Repa­ra­tu­ren recht­zei­tig geplant werden, um unge­plante Ausfall­zei­ten zu mini­mie­ren.
  4. Quali­täts­ver­bes­se­rung: Durch die Über­wa­chung von Maschi­nen­da­ten können mögli­che Fehler­quel­len früh­zei­tig erkannt und besei­tigt werden, was zu einer höhe­ren Produkt­qua­li­tät führt.
  5. Sicher­heit: Eine bessere Über­wa­chung von Maschi­nen und Anla­gen kann dazu beitra­gen, Unfälle zu vermei­den und die Sicher­heit am Arbeits­platz zu erhö­hen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Betriebsdatenerfassung und Maschinendatenerfassung?

Betriebs­da­ten­er­fas­sung (BDE): Die Betriebs­da­ten­er­fas­sung bezieht sich auf die Erfas­sung und Verar­bei­tung von Daten über betrieb­li­che Abläufe in einem Unter­neh­men. Sie umfasst eine brei­tere Palette von Infor­ma­tio­nen und kann neben den reinen Maschi­nen­da­ten auch Daten über den Arbeits­fort­schritt, die Mitar­bei­ter­pro­duk­ti­vi­tät, den Mate­ri­al­ver­brauch, die Auftrags­ver­wal­tung, die Quali­täts­si­che­rung usw. umfas­sen. BDE konzen­triert sich auf die Verwal­tung und Steue­rung der gesam­ten betrieb­li­chen Prozesse, wobei auch nicht-maschi­nen­spe­zi­fi­sche Aspekte berück­sich­tigt werden.

Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung (MDE): Die Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung bezieht sich spezi­ell auf die Erfas­sung von Daten, die direkt von Maschi­nen und Produk­ti­ons­an­la­gen gene­riert werden. Sie konzen­triert sich auf Infor­ma­tio­nen wie Produk­ti­ons­zäh­ler, Still­stands­zei­ten, Auslas­tung, Produk­ti­ons­ge­schwin­dig­keit, Quali­täts­da­ten und ähnli­ches. MDE ist enger auf die Über­wa­chung, Analyse und Opti­mie­rung der maschi­nen­be­zo­ge­nen Aspekte des Produk­ti­ons­pro­zes­ses ausge­rich­tet.

In diesem Fach­bei­trag spre­chen wir im Wesent­li­chen über die Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung.

In 3 Schritten die Maschinendaten erfassen

Im Folgen­den zeigen wir Ihnen einen prak­ti­schen und erprob­ten 3‑Schritte-Plan, wie Sie die Ziele Ihres MDE Projek­tes erfolg­reich errei­chen können.

 

Schritt 1: Vorbereitung und Planung:

  • Iden­ti­fi­zie­ren Sie die Maschi­nen, von denen Sie Daten erfas­sen möch­ten. Legen Sie fest, welche Art von Daten für Ihre Anfor­de­run­gen rele­vant sind, z. B. Betriebs­stun­den, Tempe­ra­tur, Leis­tungs­auf­nahme usw.
  • Über­prü­fen Sie die vorhan­dene Infra­struk­tur, um sicher­zu­stel­len, dass die Maschi­nen mit Senso­ren oder ande­ren Daten­er­fas­sungs­ge­rä­ten ausge­stat­tet werden können. Mögli­cher­weise benö­ti­gen Sie spezi­elle Hard­ware oder Soft­ware, um die Daten­er­fas­sung durch­zu­füh­ren.
  • Defi­nie­ren Sie klare Ziele für die Maschi­nen­da­ten­er­fas­sung. Was möch­ten Sie mit den erfass­ten Daten errei­chen? Mögli­che Ziele könn­ten die Verbes­se­rung der Produk­ti­ons­leis­tung, die Redu­zie­rung von Ausfall­zei­ten oder die Opti­mie­rung von Wartungs­plä­nen sein.
  • Lesen Sie hierzu auch unse­ren Beitrag: mit einem Solu­tion Design Konzept den Grund­stein legen.

Schritt 2: Installation der Datenerfassungseinrichtungen

  • Beschaf­fen Sie die erfor­der­li­chen Senso­ren oder Geräte zur Erfas­sung der gewünsch­ten Daten. Stel­len Sie sicher, dass sie mit den Maschi­nen kompa­ti­bel sind und die erfor­der­li­chen Infor­ma­tio­nen liefern können.
  • Instal­lie­ren Sie die Senso­ren oder Daten­er­fas­sungs­ge­räte an den entspre­chen­den Maschi­nen gemäß den Herstel­ler­an­wei­sun­gen. Stel­len Sie sicher, dass sie ordnungs­ge­mäß ange­schlos­sen sind und korrekt funk­tio­nie­ren.
  • Konfi­gu­rie­ren Sie die erfor­der­li­che Soft­ware oder Firm­ware, um die Daten von den Senso­ren zu erfas­sen und zu spei­chern. Legen Sie fest, wie oft die Daten erfasst werden sollen und wie sie gespei­chert und verwal­tet werden sollen.

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Schritt 3: Umsetzung

  • Rich­ten Sie eine geeig­nete Daten­bank oder ein Daten­ma­nage­ment­sys­tem ein, um die erfass­ten Maschi­nen­da­ten zu spei­chern. Stel­len Sie sicher, dass Sie ausrei­chend Spei­cher­platz und eine effi­zi­ente Daten­struk­tur haben, um die Daten effek­tiv zu verwal­ten.
  • Imple­men­tie­ren Sie Analy­se­tools oder Algo­rith­men, um die erfass­ten Daten zu verar­bei­ten und nütz­li­che Infor­ma­tio­nen daraus abzu­lei­ten. Dies kann die Über­wa­chung von Maschi­nen­zu­stän­den, die Vorher­sage von Ausfäl­len oder die Iden­ti­fi­zie­rung von Opti­mie­rungs­po­ten­zia­len umfas­sen.
  • Nutzen Sie die gewon­ne­nen Erkennt­nisse, um Maßnah­men zu ergrei­fen und die Maschi­nen­leis­tung zu verbes­sern. Dies können vorbeu­gende Wartungs­maß­nah­men, Prozess­op­ti­mie­run­gen oder andere Schritte sein, die auf dem ermit­tel­ten Bedarf basie­ren.

Wie werden Maschinendaten erfasst?

Maschi­nen­da­ten werden in der Regel mithilfe verschie­de­ner Senso­ren und Instru­mente erfasst, die an den Maschi­nen ange­bracht sind. Diese Senso­ren können verschie­dene physi­ka­li­sche Größen wie Tempe­ra­tur, Druck, Geschwin­dig­keit, Vibra­tio­nen, Durch­fluss usw. messen, je nach den spezi­fi­schen Para­me­tern, die über­wacht werden sollen. 

Gängige Methoden zur Erfassung von Maschinendaten sind:

  • Senso­ren: Senso­ren werden häufig verwen­det, um Messun­gen an Maschi­nen durch­zu­füh­ren. Beispiels­weise können Temperatur‑, Druck‑, Schwin­gungs- oder Strom­sen­so­ren an Maschi­nen ange­bracht werden, um wich­tige Daten zu erfas­sen.
  • Program­mier­schnitt­stel­len (APIs): Einige Maschi­nen verfü­gen über eine API, die es ermög­licht, Daten auszu­le­sen. Durch die Verwen­dung von APIs können Entwick­ler spezi­elle Anwen­dun­gen schrei­ben, um Daten von der Maschine zu erfas­sen und zu analy­sie­ren.
  • Manu­elle Eingabe: In eini­gen Fällen müssen Daten manu­ell erfasst werden. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Maschine über keine Senso­ren oder APIs verfügt und die Daten von einem Bedie­ner erfasst werden müssen.
  • Proto­koll­da­teien: Proto­koll­da­teien können auch verwen­det werden, um Daten von Maschi­nen zu erfas­sen. Wenn eine Maschine über eine Proto­kol­lie­rungs­funk­tion verfügt, können die Daten in einer Datei gespei­chert und später analy­siert werden.
  • Bild­ver­ar­bei­tung: In eini­gen Fällen können Maschi­nen­da­ten auch durch Bild­ver­ar­bei­tung erfasst werden. Beispiels­weise kann die Anzahl der Produkte, die von einer Maschine herge­stellt wurden, durch die Analyse von Bildern erfasst werden.

Welche Produktionsdaten gibt es?

Produk­ti­ons­da­ten bezie­hen sich auf Infor­ma­tio­nen, die während des Produk­ti­ons­pro­zes­ses erfasst werden. Diese Daten umfas­sen typi­scher­weise verschie­dene Para­me­ter, die den Fort­schritt, die Quali­tät und die Effi­zi­enz der Produk­tion über­wa­chen und steu­ern. Produk­ti­ons­da­ten werden somit verwen­det, um die Leis­tung der Produk­ti­ons­an­la­gen zu analy­sie­ren, Engpässe zu iden­ti­fi­zie­ren, Verbes­se­rungs­po­ten­ziale aufzu­de­cken und die Produk­ti­ons­ab­läufe zu opti­mie­ren.

Diese Produk­ti­ons­da­ten werden häufig in Echt­zeit erfasst und in einem Leit­rech­ner oder einem Manu­fac­tu­ring Execu­tion System (MES) oder einem Manu­fac­tu­ring Opera­ti­ons Manage­ment (MOM) System gespei­chert und analy­siert.

Lassen Sie sich von den folgen­den Aufzäh­lungs­lis­ten inspi­rie­ren. Zu den typi­schen Para­me­tern gehö­ren:

  • Stück­zahl
  • Durch­lauf­zei­ten
  • Stör­grund­er­fas­sung
  • Produk­ti­ons­si­gnal
  • Maschi­nen­sta­tus
  • Tempe­ra­tur
  • Druck
  • Geschwin­dig­keit
  • Vibra­tion
  • Strom­ver­brauch
  • Fehler­codes
  • Durch­fluss
  • Zustands­über­wa­chung

Alte Maschine — neue Möglichkeiten

Bei einem Retro­fit werden in der Regel veral­tete Kompo­nen­ten, Steue­run­gen oder Systeme durch moder­nere Kompo­nen­ten ersetzt.

Weitere Parameter, die für eine Maschinendatenerfassung wichtig sind:

  • Ölstand: Der Ölstand wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass er inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um den Schmier­öl­be­darf zu ermit­teln.
  • Luft­feuch­tig­keit: Die Luft­feuch­tig­keit wird gemes­sen, um Korro­sion und Schim­mel­bil­dung zu vermei­den.
  • Luft­druck: Der Luft­druck wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass er inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um den Luft­be­darf zu ermit­teln.
  • Geräusch­pe­gel: Der Geräusch­pe­gel wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass er inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Lärm­be­las­tung für Mitar­bei­ter zu mini­mie­ren.
  • CO2-Konzen­tra­tion: Die CO2-Konzen­tra­tion wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Luft­qua­li­tät zu über­wa­chen.
  • Abgas­emis­sio­nen: Abgas­emis­sio­nen werden gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb der gesetz­li­chen Vorschrif­ten blei­ben und um die Umwelt­be­las­tung zu mini­mie­ren.
  • Span­nung: Die Span­nung wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um den Strom­be­darf zu ermit­teln.
  • Leis­tung: Die Leis­tung wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Effi­zi­enz zu opti­mie­ren.
  • Posi­tion: Die Posi­tion von Maschi­nen­tei­len wird gemes­sen, um Bewe­gun­gen zu über­wa­chen und um Fehler zu erken­nen.
  • Dreh­mo­ment: Das Dreh­mo­ment wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass es inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Belas­tung der Maschine zu über­wa­chen.
  • Beschleu­ni­gung: Die Beschleu­ni­gung wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um Schwin­gun­gen zu mini­mie­ren.
  • Frequenz: Die Frequenz wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Steue­rung von elek­tro­ni­schen Kompo­nen­ten zu opti­mie­ren.
  • Licht­ein­fall: Der Licht­ein­fall wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass er inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Beleuch­tung von Arbeits­be­rei­chen zu opti­mie­ren.
  • Phasen­ver­schie­bung: Die Phasen­ver­schie­bung wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um die Steue­rung von elek­tri­schen Kompo­nen­ten zu opti­mie­ren.
  • Magnet­feld­stärke: Die Magnet­feld­stärke wird gemes­sen, um sicher­zu­stel­len, dass sie inner­halb des vorge­se­he­nen Bereichs bleibt und um elek­tro­ma­gne­ti­sche Inter­fe­ren­zen zu mini­mie­ren.

Folgende Schnittstellen, Fabrikate und Steuerungstypen unterstützen wir …

… mit unse­ren Dienst­leis­tun­gen, dem SE Leit­rech­ner und dem SE Data­SEr­ver. Nicht aufge­führte Schnitt­stel­len entwi­ckeln wir übri­gens durch unsere produk­ti­ons­nahe Soft­ware­ent­wick­lung auf Anfrage.

  1. OPC UA Client
  2. SPS_S7
  3. Heiden­hain
  4. String­Ma­ni­pu­la­tion
  5. Beck­hoff
  6. SEwatch
  7. Adam
  8. App (Smart­watch)
  9. ASCII Reader
  10. Cobotta
  11. Cognex
  12. Daten­ban­ken
  13. Euromap63
  14. Focas
  15. FTP
  16. http Client
  17. INI
  18. KeyLog­ger
  19. Mail
  20. Modbus TCP
  21. MQTT Broker & Client
  22. NumCNC
  23. OPC DA Client
  24. Seri­elle Schnitt­stelle (auch virtu­ell)
  25. VQS950
  26. Socket
  27. TCP Socket Server
  28. Webser­vice Client
  29. Webser­vice Server
  30. XML Modul

Dank der Firma Schmid Engi­nee­ring konn­ten wir mit dem Data­SEr­ver sämt­li­che Fabri­kate und Steue­rungs­ty­pen anbin­den.

Björn Schutte

SMS group

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Hochwirksame Lösungen

Unsere indi­vi­du­el­len Soft­ware­lö­sun­gen bieten Ihnen die Möglich­keit, Ihre Geschäfts­pro­zesse zu opti­mie­ren und effi­zi­en­ter zu gestal­ten.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

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Markus

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