Maschinenkommunikation: Sprichst Du meine Sprache?
Wir lieben die Vielfalt, aber im Internet of Things ist sie auch ein Problem. Es gibt zu viele Systeme, zu viele Programmiersprachen, zu viele Datenformate. Um das Netz in einem Produktionsbetrieb optimal nutzen zu können, muss man die Vielfalt wieder zusammenführen. Auch wenn das komplex ist – es funktioniert.
Maschinenkommunikation: Ein Beispiel
Stellen Sie sich vor, Sie besuchen einen internationalen Kongress. Menschen aus allen Kontinenten, verschiedene Hautfarben, verschiedene Sprachen wuseln durch die Hallen. Klar, die Konferenzsprache ist Englisch.
Aber wenn ein Chinese, ein Brasilianer und ein Nigerianer Englisch sprechen, hört sich das immer noch sehr unterschiedlich ein – von Englisch schwätzenden Schwaben ganz zu schweigen. Wie wäre es, eine Blackbox aufzustellen, in die jeder in seiner Muttersprache hineinspricht – und jeder Zuhörer versteht präzise in seiner eigenen Sprache, was der Andere gesagt hat?
Willkommen beim Internet der Dinge. Denn genau vor diesem Sprachproblem stehen die meisten Produktionsbetriebe. Sie verfügen über verschiedene Maschinen unterschiedlichen Alters und Herkunft, bestückt mit diversen Steuerungssystemen oder Programmiersprachen. Wer diese Maschinen nun miteinander kommunizieren lassen will, braucht die oben genannte Blackbox. Wir haben sie entwickelt, unser DataSErver mit einem integrierten OPC-UA Server. So funktioniert die Maschinenkommunikation.
Im Gegensatz zu einem internationalen Kongress, den man im Zweifelsfall auch ohne großen Erkenntnisgewinn verlassen kann, ist die Kommunikation in der eigenen Produktionshalle heute wettbewerbsentscheidend.
Die Liste relevanter Daten ist riesig. Logistische Informationen etwa zum Vorrat im Materiallager, Produktionsdaten beispielsweise zu Betriebstemperaturen, Störhäufigkeit, Wartungsintervallen, aber auch Fehlermeldungen samt präziser Ursachenanalyse – all das können Maschinen hergeben, wenn sie mit den richtigen Sensoren versehen sind und wenn man ihre Sprache versteht.
Höchste Transparenz mit dem DataSErver
Der DataSErver hebt die babylonische Sprachverwirrung im Maschinenpark auf. Das ist IoT at its best, weil damit all die Vorteile ausgespielt werden können, die sich Unternehmer, Manager, aber auch technische Mitarbeiter wünschen. Es führt zur vollkommenen Transparenz des Produktionsprozesses.
Konkret bedeutet das: Der Zustand der Produktion steht auf Knopfdruck visualisiert zur Verfügung – über eine geschützte Website sogar weltweit. Wie viele Teile hat Maschine A in der letzten Stunde ausgespuckt? Stimmt der Druck in der Hydraulikpresse? Welcher Mitarbeiter ist momentan für das Förderband D zuständig? Welche Aufträge haben wir für die nächsten drei Wochen in der Pipeline – und was müssen wir dafür noch beschaffen?
Einen derart präzisen Überblick hat es vor dem IoT nicht gegeben. Techniker haben gerätselt, warum eine Maschine häufiger ausfiel als die andere; Vorgesetzte konnten nicht erkennen, ob ein Fehler von einem Menschen oder einem Gerät produziert wurde; Mitarbeiter haben relevante Daten auf Post-its geschmiert, anstatt sie gleich an der richtigen Stelle digital im System zu erfassen.
Wie gesagt: Dazu muss man viele Sprachen sprechen. Daran scheitern die meisten Anbindungssysteme, weil sie in der Regel zwar die moderneren Anlagen ganz gut vernetzen können, aber mit älteren Maschinen nicht zurechtkommen. Unser DataSErver hört indessen auch bei betagteren System genau hin und macht die Informationen für die Gesamtheit verständlich.
Wer seine Maschinen intelligent miteinander reden lässt, erreicht mit seinem Personalbestand einen höheren Output.
Antworten in Echtzeit
Sprachenvielfalt ist aber nicht nur technisch gemeint. Denn am Ende hat der Arbeiter an der Stanzmaschine andere Informationsbedürfnisse als der technische Leiter im ersten Stock oder der Logistikchef im Nebenzimmer. Eine über den DataSErver verwirklichte Anbindung von Produktionsmaschinen lässt sich individuell und intuitiv anpassen. Sie antwortet in Echtzeit auf die Fragen, die der User stellt.
Die Datenaufbereitung geht so weit, dass bei kritischen Ereignissen verantwortliche Mitarbeiter auch am Wochenende oder in der Nacht Meldungen aus der Produktion auf ihr Handy oder auf die Smart Watch bekommen, um sofort reagieren zu können. Auch das wäre ohne Internettechnologie kaum möglich.
Durch die DataSErver Technologie wird das Sprachgewirr aufgelöst. Der DataSErver lässt sich in den verschiedensten Produktionen effizient einsetzen – sei es in einer Fabrik, die im großen Stil Leimholz verarbeitet, sei es in einer Werft, die Kreuzfahrtschiffe herstellt, oder in einem Druckguss-Unternehmen.
Die Maschinen bringen Daten hervor – und wir sorgen dafür, dass diese Daten richtig aufbereitet und von Menschen wie von anderen Maschinen verstanden werden. Zugegeben, diese Zusammenführung ist hochkomplex – aber wenn sie erstmal läuft, macht es richtig Spaß, das Zusammenwirken des Geräteparks sozusagen aus der Vogelperspektive zu betrachten. Maschinenkommunikation: Mehr Transparenz war nie.
Produktionsausfälle vorbeugen mit einer Maschinenkommunikation
Diese Transparenz hat eine Fülle von Vorteilen. Kritische Maschinenwerte oder Fehler lassen sich früher erkennen, damit wird Produktionsausfällen vorgebeugt. Die Materialwirtschaft wird effizienter. Wartungen lassen sich intelligent einplanen. Maschinenkommunikation macht so einfach Sinn.
Ein weiteres Plus: Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, nimmt er nicht sein „Geheimwissen“ mit – eine Ersatzperson kann sofort weiterarbeiten, weil alle relevanten Daten zur Verfügung stehen.
Klartext: Wer seine Maschinen intelligent miteinander reden lässt, erreicht mit seinem Personalbestand einen höheren Output.
Auf diese Weise bekommen auch Führungskräfte Freiräume, die sie vorher nicht hatten. Freiräume, die sich für viele kluge Dinge nutzen lassen. Und sei es die Teilnahme an einem internationalen Kongress.